Samstag, 19. August 2017

19. August: Ein weiterer Tag im Yellowstone Nationalpark

Huete haben wir in aller Ruhe ausgeschlafen. Unsere Kabine beim Old Faithful ist nicht ganz so komfortabel wie die bei Mammoth. Sie hat nur ein kleines Waschbecken, Toilette und Dusche muss man in einem Gemeinschafztsgebäude nutzen. Doch das ist ausreichend groß dimensioniert, wir brauchen nicht warten. Die Temperaturen sind nachts angenehm kühl, da kann man auch gut ohne Klimaanlage schlafen.

An diesem Tag gehen wir zunächst am frühen Morgen (8:30 Uhr) auf einen Ranger-Walk mit in die nähere Umgebung. Old Faithful soll um 9:00 ausbrechen, deshalb drängt unsere Rangerin darauf, möglichst zügig (vom Visitor-Center aus gesehen) die gegenüberliegende Seite des geysirs zu erreichen. Von dort werden wir einen schönen Überblick haben, ohne die sich regelmässig am Geysir versammelten Menschenmassen zu sehen, weil diese ja durch den geysir selbst verdeckt werden.

Und in der Tat können wir von dort einen weiteren schönen Ausbruch von Old Faithful beobachten. Dann soll es schnell weiter gehen zum Lion-Geysir, denn auch hier ist für ca. 9:00 Uhr ein Ausbruch vorther gesagt. Unterwegs erklärt sie uns viel, wie es zu den Ausbrüchen kommt. Am Lion-Geysir angekommen, hören wir schon, wie dieser in der Tiefe am "röhren" ist. Wir warten auf den Ausbruch. Doch es passiert nicht viel. Die Rangerin erklärt uns, der "Lion-Geysir" ist eigentlich eine ganze Geysir-Gruppe, was auch leicht zu erkennen ist. Als nach einer halben Stunde immer noch nichts passiert, erklärt sie uns, das wir heute wohl einen nicht häufigen, aber immer mal wieder vorkommenden Effekt an diesem Geysir beobachtet haben: Wie in einer Familie, wenn gerade die Waschmaschine im Keller läuft, die Spülmaschine in der Küche, der Gratensprenger draußen, dann kann das Wasser für die Dusche vielleicht nicht mehr ganz reichen. Und so hätten sich wohl heute auch die Familienmitglieder des Lion-Geysirs gegenseitig das Wasser streitig gemacht.

Und dann passiert noch eine zweite kleine "Überraschung": Unsere erfahrerene Rangerin wird von einem jungen Ranger für die letzte halbe Stunde unserer Führung abgelöst, denn sie wird dringend mit ihrem Wissen für eine andere Führung benötigt. Der junge Mann macht seine Sache auch gut. Doch es ist schon schade, durch die Budgetkürzungen im Umweltbereich fehlen bei Old Faithful in diesem Sommer fünf Rangerstellen - und wenn dann auch noch, so wie heute gleich drei Ranger(innen) sich morgens krank melden, ja dann ist die Personalnot groß!

Gegen Mittag fahren wir dann wieder mit dem Auto weiter durch den Park. Zuerst zum großen Yellowstone-See. Im Besucherzentrum beim "Grant Village" habe wir usn einen Film über die großen Waldbrände im Yellowstone von 1988 und die Veränderungen in den Jahren danach im Park angesehen. es ist schon faszinierend zu erfahren, wie die Natur selbst mit so großen Verwüstungen von großen Bränden ganz von allein fertig werden kann.

Im Hayden-Valley haben wir dann weitere Geysire und heiße Quellen besucht. Die "Mud-Vulkane" riechen wirklich fürchterlich nach Schwefel, hier konnten wir es nicht lange aushalten, das war eher ein "Eingang zur Hölle".

Später am Abend, nach Sonnenuntergang, habe ich dann noch versucht, Bilder vom Ausbruch von Old Faithful vor dem wunderschönen Sternenhimmel im Park zu machen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen