Dienstag, 1. August 2017

1. August: Durch die Hitze weiter durch Oregon

In den Nachrichten ist von einer "Heatwave", einer Hitzewelle die Rede. In Seattle und Portland kann es so heiß werden wie noch nie zuvor. Wir beschliessen, weiter nach Osten zu fahren. Unser heutiges Ziel ist Baker City.

Man könnte dort über die Autobahn (Interstate Highway 84) in rund drei Stunden ankommen. Doch wir beschließen, die "Journey Through Time Scenic Biwak" zu nehmen, ca 270 Meilen durch das Hinterland von Oregon. Unser Reiseführer verspricht "eine raue, herbe Landschaft mit engen Canyons, weiten Ebenen, und dichten Wäldern. Nur dünn besiedelt .... hier gibt es keine Supermärkte oder Fast Food Lokale, nur wenig Verkehr und keine Hektik." Und das ist richtig, können wir am Ende des Tages sagen.

Am Anfang sehen wir in der Tat "weite Ebenen" und in der Ferne die schneebedeckten Gipfel des Mount Hood und eines weiteren Berges südlich davon.






Danach kommen wir nach Shaniko, (fast) eine Geisterstadt. Zuerst halten wir an der Hochzeitskapelle des Ortes. Da kommt eine ältere Frau mit ihrem Auto angekurvt und sagt uns, sie hätte auch einen alten Schuppen aufgeschlossen, den können wir uns gerne auch anschauen.

Und dann entdecken wir noch mehr alte Gebäude. Irgendwie gefällt es uns - doch nein, im Gefängnis wollen wir nicht bleiben. In einer Zelle hatte wohl jemand "lebenslänglich" bekommen.


























Das war schon ein guter Anfang für unsere "Journey through time", unsere Zeitreise in die Vergangenheit. Doch seinen Namen hat diese Route nicht so sehr wegen dieser (und anderer) Geisterstädte, sondern weil man hier in der Gegend viele Fossilien gefunden hat, bis hin zu großen Dinosauriern.

Drei Stellen am Weg sind wohl besonders erwähnenswert und deshalb als "John Day Fossil Beds National Monument" ausgezeichnet. Als wir die erste Station zur Mittagszeit um 12 erreichten, waren draußen die Temperaturen schon auf 36° Grad angestiegen. 36° Grad im Schatten, doch den gab es sowieso nicht hier auf diesem Hochplateau, in einer Art "Halbwüste". Deshalb verzichteten wir auch darauf, die ausgewiesenen Wanderwegen zu laufen, um nachzuschauen, ob die Dinosaurier noch da wären...












Stattdessen wollten wir in den Ort "Fossil", dort sollte es ein Museum geben. Doch leider hatte dies ausgerechnet Dienstags geschlossen:




  Der Höhepunkt für uns war heute zweifelsohne jedoch die nächste Station, die "Painted Hills":






















Eine verrückte Landschaft. Weit weg von jeder "Zivilisation". Die einzigen Menschen, die wir hier getroffen haben: zwei Paare aus Holland.

Und die Temperaturen stiegen immer weiter, 37°, 38°, 39°, ja sogar 40° Grad wurden erreicht. Wir haben dann nicht mehr viele Fotos gemacht oder weitere Stationen aufgesucht. Es war einfach zu hiß, um draußen länger herum zu laufen.

Ein paar Vögel habe ich noch fotografiert, die meisten waren aber zu schnell wieder aufgeflogen oder zu weit entfernt, es ging weiter durch Schluchten, Ebenen und Wälder...











Sandhill Crane Grus canadensis







Und dann hatten wir hochfeine Begegnung der besonderen Art. Mitten in den "Blue Mountains", den Wäldern vor Baxter, sahen wir plötzlich ein Schild "Fire Activity Ahead". Oje, dachten wir. Wenn da jetzt weiter vorne ein Waldbrand ist und wir umkehren müssen, das würde mindestens 100 Meilen Umweg, oder zwei Stunden Autofahrt zusätzlich bedeuten.

Doch dann stand plötzlich ganz etwas anderes vor uns auf der Straße im Wald:


Das Feuer loderte übrigens tiefer im Wald und kam nicht an unsere Straße an. Und die Rinder konnten wir zum Glück gut umfahren, so dass wir rechtzeitig im Hellen noch unser Motel für die nächste Nacht erreichten.

Euch allen einen fröhlichen, guten Morgen, und uns eine gute, hoffentlich etwas kühlere gute Nacht! Jetzt um 23 Uhr sind es draußen tatsächlich nur noch 21° Grad. Das lässt sich aushalten!

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